Das hypnosystemische Konzept

Der hypnosystemische Ansatz vereinigt Konzepte der systemischen Beratung und der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson. Im Zentrum steht die Orientierung auf Kompetenzen, Ressourcen und Lösungen.

Eines der wichtigsten Elemente ist hierbei die Aufmerksamkeitsfokussierung: Unser Erleben erzeugen wir jeden Moment selbst neu über unsere fünf Sinneskanäle, und je nachdem, wohin unsere Aufmerksamkeit gerichtet ist, entsteht ein anderes Erleben. Diese Prozesse laufen zum größten Teil unbewusst ab. Sowohl Problem-Erleben und Lösungs-Erleben sind das Ergebnis von Aufmerksamkeitsfokussierung.

Bei einem Problem-Erleben wird die Fokussierung von Aufmerksamkeit auf die Angst- und Stressprozesse kanalisiert; durch hypnosystemische Interventionen wird nun versucht, die Aufmerksamkeitsfokussierung auf kraftvolle, zuversichtliche und entlastende Erfahrungen zu lenken, sodass sich der Klient/die Klientin wieder handlungsfähig erlebt.

Das Besondere am hypnosystemischen Konzept ist, dass nicht nur auf der bewussten Ebene gearbeitet wird, sondern größtenteils die unbewussten Prozesse miteinbezogen werden, denn diese sind immer schneller als die bewussten, willkürlichen. Um mit den Worten von Dr. Gunther Schmidt, dem Begründer dieses Konzeptes, zu sprechen: „Auch wenn jemand schon lange sein Problem mit sich herumgeschleppt hat, sind die Lösungsansätze in seinem klugen Unbewussten, in dessen Erfahrungsrepertoire schon gespeichert. Daraus ergibt sich für den gesamten Beratungsprozess ein Ritual der Aufmerksamkeitsfokussierung, indem man sehr würdigend mit dem Leid umgeht, aber der Fokus wird immer darauf gelegt: Wo sind die schlummernden Kompetenzen für eine hilfreiche Entwicklung?“.